Warum KUBIS?

Den Weiterbildungsmaster „Kulturelle Bildung an Schulen (KUBIS)“ zu beschreiben sprengt sicherlich das Format einer Blogseite. Alle wichtigen Informationen können Interessierte der Internetseite des Weiterbildungsmasters entnehmen.

https://www.uni-marburg.de/fb21/studium/studiengaenge/wb-kubis

Meinen persönlichen Impuls möchte ich kurz darstellen: Warum habe ich diesen Studiengang begonnen?

„Es ist aber das Ideal der Erziehungs- und Unterrichtspraxis, in dem Kinde den Sinn dafür zu wecken, dass es mit demselben Ernste lernt, mit dem es spielt, solange das Spielen der einzige seelische Inhalt des Lebens ist. Eine Erziehungs- und Unterrichtspraxis, welche dies durchschaut, wird der Kunst die rechte Stelle anweisen und ihrer Pflege die rechte Ausdehnung geben“

Rudolf Steiner: Pädagogik und Kunst, in: Der Goetheanumgedanke, GA 36, S. 290

Meine Kinder besuchten beide einen Waldorfkindergarten und jetzt die freie Waldorfschule in Frankfurt, da ich mir bei dieser Schulform und der dahinterstehenden Philosophie erhoffen konnte, dass nicht nur der Geist, sondern auch Hand und Herz herangebildet werden würden. Viele Bereiche, die an öffentlichen Schulen bereits seit Jahren wegfallen, gibt es dort noch: Musik, Handarbeit, Werken, Gartenbau etc.

Hier fand ich die künstlerischen Angebote verwirklicht, die ich mir selber als Kind gewünscht hätte.

2014 konnte ich mich im Rahmen des Klassenspiels meiner Tochter in der 8. Klasse mit einem eigenen Projekt einbringen, was für mich auch ein Test war, inwieweit ich mir das Arbeiten mit Jugendlichen vorstellen kann. Dieses Projekt hat mich zusätzlich in meiner Absicht bestärkt, das Studium Kulturelle Bildung an Schulen (KUBIS) anzugehen.

Ich habe dabei auch festgestellt, dass es die Gruppe von Jugendlichen ist, die mich besonders interessiert. Hier liegt viel Potential und eine große Herausforderung. Durch die neuen Medien sind viele der Kinder stark absorbiert, was zur Einschränkung ihrer Kreativität und damit auch ihrer eigenen Urteilsfähigkeit führt. In dieser so wichtigen Zeit muss die kulturelle Bildung meiner Ansicht nach verstärkt einen Gegenpol bilden. Damit der erwachende Geist sich mit persönlich und gesellschaftlich relevanten Fragen auseinandersetzt und zwar nicht nur mit dem Kopf, sondern mit Körper, Herz und Hand.

Kulturelle Bildung kann hier die Bildung von Selbstbewusstsein unterstützen und als Resilienzfaktor bei möglichen Krisen in der Pubertät dienen. Anregungen, die von echten Menschen kommen, Experten und Könnern in ihrem Fach, können den Jugendlichen hier wichtige Vorbilder liefern und ihren Weg entscheidend beeinflussen. Hier habe ich auch eine starke Inspiration durch das KulturTagJahr empfunden, was ja ebenfalls in dieser Entwicklungsphase ansetzt.

Meine Berührung mit dem Studiengang kam durch die Altana Kulturstiftung zustande, die den Weiterbildungsmaster in vielfältiger Weise unterstützt, sowohl in finanzieller Hinsicht (da sie die Hälfte der Studiengebühren übernimmt), als auch praktischer Hinsicht, in dem sie z.B. den Studierenden Einblicke in die Arbeit der Stiftung gewährt oder indem ein Seminar im wunderbaren Haus der Stiftung Nantesbuch, der neuen Stiftung von Gründerin Susanne Klatten stattfindet.

http://stiftung-nantesbuch.de/stiftung/kunst-natur

Außerdem kenne ich das Sinclair-Haus in Bad Homburg schon lange als einen Ort, an dem hochrangige Ausstellungen mit Bezug zur Natur stattfinden. 2014 dann nahm mich eine Freundin auf eine Abschlußveranstaltung vom KulturTagJahr in der Kommunikationsfabrik in Frankfurt mit, und ich war begeistert von der Qualität der erarbeiteten Aufführung in den verschiedenen künstlerischen Bereichen und des Engagements der mitwirkenden Schüler/innen. Da ich immer wieder auf der Webseite der Altana Stiftung unterwegs war, las ich dort das erste Mal über den neuen Studiengang und mein Interesse war geweckt.

Mein Impuls war: Es sollte noch viel mehr Kindern zugute kommen, eine so umfassende, persönlichkeits-bildende Erfahrung zu machen und zwar in einem Alter, in dem der erwachende Geist andere Nahrung benötigt, als die permanente Berieselung durch die modernen Medien. Könnte ich vielleicht selber dazu beitragen? So fing alles an.

Jetzt studiere ich im dritten Semester in diesem Studiengang und bin gespannt, wohin die Reise mich noch führen wird. Wie sagte doch mein Kommilitone Frank: „Dieses Studium hat uns alle verändert“ und es verändert uns weiter …