Städelschule Rundgang

Als erster Eindruck von mir diese Waschbecken Serie, die ich in den einzelnen Ateliers fotografiert habe.

Weil die Dinge am Rand, die nur allzu oft übersehen werden, ja manchmal die interessantesten sind. Weil sie Geschichten  erzählen, die die Phantasie anregen. Keine Antworten liefern, sondern Fragen aufwerfen. Zum Beispiel die, was Student*innen bewegt, die Waschbecken so zu präsentieren. Sie wissen, dass an den Tagen des Rundgangs eine große Zahl an Besucher*innen durch ihre Ateliers strömen. Wollen Sie uns etwas mitteilen mit der Art, wie sie die Waschbecken hinterlassen haben? Ist es Gedankenlosigkeit oder bewusste Provokation? Oder haben sie sogar Kunstwerke dort platziert, wie bei dem untenstehenden Becken aus der Klasse von Judith Hopf?

Wir waren am Sonntag da und haben an einer Führung teilgenommen, die Cosima Grosser, eine Studentin von den curatorial studies gemacht hat. Das ist ein Masterstudiengang zu Kuratieren und Kritik, den die Goethe Universiät zusammen mit der Städel-Schule anbietet. Lohnt sich mal auf der Seite vorbeizuschauen.

http://www.kuratierenundkritik.net

Die Führung war eine persönliche Auswahl der Werke, die Cosima für besonders typisch oder relevant für den diesjährigen Rundgang hielt. Wir durften auch mit einem „echten Studenten“ sprechen, allerdings in Englisch. Aber da das Städel eine internationale Kunstakademie ist, muss man diese Sprache einfach beherrschen …

Inspiriert von den frühen Werken von Gerhard Richter? Lydia Ericsson Wärn hat ihre Bilder in drei der Grundfarben des Vierfarbdruck gemalt, cyan, magenta und yellow.

Sozialkritik mit Humor im kleinen Format. Stand in einer Ecke im Keller und fand dennoch viel Beachtung, die Arbeit von Diogo Duda, eleven euros and thirty-nine cents, 2017.

Il-Jin Atem Choi aus der Klasse von Tobias Rehberger zeigt seine rätselhaften Skulpturen, bei deren Betrachtung man zwischen Faszination und Ekel schwankt. Er erschafft seine Werke aus einem alltäglichen Material und bringt es in ganz neue, ungewohnte Formen, Heißkleber.

Essenspause zwischendurch, die Küche im Städel ist sehr zu empfehlen. Dazu muss man wissen, dass das Städel die deutschlandweit einzige Kunstakademie ist, die Kochen als Kunstform anbietet. Initiator war der Filmprofessor Peter Kubelka, der das legendäre Gasthaus im Städel in den 80ziger Jahren ins Leben gerufen hat. Von 1978 bis 2000 unterrichtete er als Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main, leitete die Klasse für Film und Kochen als Kunstgattung und war von 1985 bis 1988 Rektor.

Kleiner Eindruck von Peter Kubelka:

 

Draußen unter den Ahornbäumen ließ es sich gut speisen und plaudern und Kunst war dort auch zu finden.

Von dieser Brunnenfrau, die auch Wasser speien konnte, wurden wir begrüßt und auch verabschiedet.
Ella CB hat hier Abdrücke ihres eigenen Körpers verarbeitet. Die Arbeit fand in allen regionalen Medien große Beachtung und das ist es schließlich auch, was eine Künstlerin und ihr Werk brauchen: Aufmerksamkeit!

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!

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