Vermorgung

Gestern Nacht hat „QQ“ von Max Goldt meinen Weg gekreuzt, ein Artikel daraus hat mich besonders angesprochen und den möchte ich mit euch teilen. Max Goldt spricht über Prekariat und Prokrastination (Vermorgung).

Woran man übrigens den Unterschied zwischen einem Prokrastinerer und einem Faulpelz erkennt, lässt sich laut Goldt am besten an dessen morgendlichen Aufstehverhalten ablesen: Ist etwas Dringendes zu erledigen (z.B. ein Artikel für einen Blog zu schreiben, weil die Abgabe naht) bleibt der Faulpelz nach dem Weckerklingeln einfach im Bett liegen, während der Prokrastinierer geplagt von schlechtem Gewissen aufsteht und sich erstmal der schmutzigen Wäsche zuwendet. Dann muss noch der Wocheneinkauf nachgeholt werden, die seit Wochen kaputte Glühbirne in die Lampe geschraubt werden und, und, und …

Prokrastination wird auch gerne „das Studentensyndrom“ genannt (nur 1,5 % einer studentischen Population berichten –laut wikipedia– gar nicht aufzuschieben). Ja, Symptome dieser mysteriösen Krankheit hatte ich auch immer wieder bei der Arbeit an meinem Blog. Vielleicht ist die hübschere Schwester der Prokrastination die Muse: Nur wenn die einen küsst, kann man nämlich mit voller geistiger Kraft loslegen. Küss mich mal wieder, Muse!

Foto Max Goldt: Axel Martens


Max Goldt, (geboren 1958 in Weende; eigentlich Matthias Ernst) lebt derzeit als freier Schriftsteller und Musiker in Berlin und unternimmt immer wieder Lesereisen durch den deutschsprachigen Raum.

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2 Gedanken zu “Vermorgung

  1. Immer gut, wenn das Kind einen Namen hat 🙂 Max Goldt ist ein wirklich lesenswerter Autor. Habe ihn in unserem öffentlichen Bücherschrank entdeckt. Ein toller Ort für niedrigschwelligen Zugang zu kultureller Bildung.

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